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Thema:  Logge Nasa Clipper Duet spinnt...
Schreibdatum:  06.09.2019 um 16:48 Uhr

Nachricht:
Meiner unmassgeblichen Meinung nach dürfte dieses Überstreichverbot einzig dem Zweck dienen, zu verhindern, dass durch die Farbe die beweglichen Teile der Logge (Paddelrad, Achse) verklebt werden.
Diese Teile funktionieren nur dann zuverlässig, wenn sie völlig unbeeinflusst durch irgendwelche Farbpartikel frei drehen können.

Beim Echolot liegt der Fall anders. Das Signal, das vom Geber abgestrahlt und als Echo wieder aufgefangen wird, ist für Wasser "optimiert". Da z.B. eine ölige Flüssigkeit und massives GFK (und auch ein fester Klebstoff ohne Luftblasen) ähnliche Eigenschaften haben, kann der Einbau auch innen ohne einen Rumpfdurchbruch erfolgen. Auch eine "massive" Farbschicht auf dem Rumpf wird daran nichts ändern.

Was eben nicht funktioniert, ist eine Luftschicht zwischen Geber und Wasser unter dem Rumpf. Z.B bei Sandwichlaminat, oder wenn der Geber innen so montiert wird, dass ein Luftspalt zwischen Geber und Laminat bleibt. Durch diese Luftschicht werden die Signale so verfälscht, dass keine sinnvollen Werte ermittelt werden können.

Kommen wir nochmal auf die Farbschicht des Antifoulings zurück...
"Normales" Antifouling besteht im Wesentlichen aus Bindemitteln und einem Wirkstoff, der gegen Algenbewuchs helfen soll. Nach dem Auftragen ist das ausgetrocknet eine feste, massive Farbschicht, die nicht weiter stört.
Kupferhaltiges Antifouling wie z.B. VC17M hat mit dem Kupfer einen weiteren Bestandteil. Kupfer ist als Metall elektrisch leitend. Es wäre theoretisch durchaus denkbar, dass man sich mit einer aufgetragenen Kupferschicht im Antifouling eine Art "Abschirmung" unter den Geber pinselt, die das Signal derart schwächt, dass es damit eben auch nicht funktioniert.
Soweit die Theorie.

In der Praxis dürfte jeder zweite Sportbootbesitzer irgendein kupferhaltiges Antifouling angewendet haben. Und niemand, den ich kenne, hat unterm Rumpf die Stelle freigelassen, wo der Echolotgeber sitzt. Wenn das regelmäßig zu Störungen des Echolotsignals führen würde, wären alle Foren voll von negativen Erfahrungsberichten und es würde massiv davor gewarnt werden, so ein Zeug unter den Geber zu streichen.
Ich gehe davon aus, dass die aufgestrichene kupferhaltige Schicht nicht soviel Metall enthält, dass es irgendwie stören könnte.

Eigene Erfahrung: Ich pinsel seit 14 Jahren jährlich/zweijährlich kupferhaltige VC-Produkte auf meinen Rumpf, ohne vorher alte Anstriche zu entfernen. Mein innen aufgeklebtes NASA-Echolot funktioniert so gut wie am ersten Tag.

Viele Grüße
Reinhard





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