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avalon |
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Nachrichten : 1561
| Hallo,
weil doch einige schon mal dort waren und die masurischen Seen vielleicht noch mal Ziel sein könnten....
... hier ein paar Infos zum Orkan, der gestern über die Seen fegte. Ob der Wetterbericht sinnvolles vorausgesagt hatte, weiss ich nicht - wenn man sich die Berichte und Bilder ansieht, weiss man zumindest, dass man nicht falsch liegt, wenn man sich vorher möglichst umfassend informiert. Nicht nur in Masuren.
deutscher Artikel
polnischer Artikel mit nachdenklich machenden Bildern...
noch ein Bericht...
Weitere Kommentare erspare ich mir mal...
Viele Grüße
Reinhard
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O
22.08.2007 um 20:42 Uhr |
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Nachrichten : 293
| hoffentlich waren die wenigstens alle einigermassen versichert.....Schade um die schönen Boote!
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O
23.08.2007 um 14:55 Uhr |
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sualk |
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Nachrichten : 430
| Hallochen,
habe am gestrigen Tag die Bilder auch im ZDF gesehen, war
erschrocken.
Wir waren ja 2005 für 14 Tage in den Masuren segeln mit einer gecharterten Viva 700, im südlichen Teil, das ist von Ruciane Nida südlich und dann nach Norden in Richtung Mikowaika, dort sind die meisten Bilder (siehe Avelon) gemacht worden.
Ich habe dabei folgende Beobachtungen gemacht.
In den Marinas gibt es keine Wetternachrichten,in den größten eventuell und dann nur in polnisch, für uns also nicht zu deuten oder schwer, Wetterbericht im Radio auch nur in polnisch.
Die Yachten sind zu ca.40-50 % gechartert, dann mit vielen Leuten belegt, wegen dem Preis und mit jungen Leuten besetzt die wenig seglerische Erfahrung haben oder in Flotillen segeln und einen Guide auf einem Boot haben, der die anderen über Funk anleitet.
Desweiteren segeln viele Polen, alle Achtung dachte ich, auch bei sich annähernden Gewitter weiter, ohne reffen und nicht unbedingt in Richtung Marina fahrend. (siehe unsere Bilder vom Polenurlaub).
Die Seen werden zum Teil schmal, (Düseneffekt bei aufkommenden Wind) sind flach und da entwickelt sich in kürzester Zeit ein kurze sehr steile Welle. In den 14 Tagen habe ich nicht ein einziges mal die Wasserschutzpolizei gesichtet, hatte schon gedacht, die braucht man nicht, es passiert hier nichts, Fehlurteil meinerseits.
Ansonsten bei schönem Wetter, das hatten wir,absolut Spitze.
Die armen Segler, die jetzt noch fehlen, oder vermißt sind
Sualk
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O
23.08.2007 um 16:10 Uhr |
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Tessi |
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Nachrichten : 171
| Da es sich bei den Booten sicher meist um polnische Fabrikate handelt, bekomme ich doch leichte Zweifel an der Kentersicherheit und Unsinkbarkeit unserer TES.
Wenn die Jolle durchkentert klappt das Schwert ein und dann ist da nichts mehr da, was aufrichtend wirkt.
Das ist fatal.
Schickt man alle nach unten und macht die Schotten dicht, sitzen sie in der Falle.
Läßt man alle in der Plicht, hat man keinen Platz zum Agieren und wenn das Boot auf die Seite geht, fallen alle durcheinander oder sogar über Bord.
Wichtigste Erkenntnis: Die Investition in Automatikwesten Lifeleinen ist das A und O ....
Mir tun die Leute leid - nicht die Boote.
Als Skipper mit anzusehen, wie jemand aus der Crew sein Leben läßt - tiefer gehts nicht mehr.
Und ich denke, dass angesichts des Todes der materielle Schaden verblasst.
Alarmierend ist, dass es so viele gleichzeitig getroffen hat. Auf hoher See kannst du dem Wetter nicht entgehen.
Dass auf einem Binnerevier aber mehr als 50 Yachten gleichzeitig kentern bedeutet, dass da mehrere Hundert Boote unterwegs waren. Und das waren sicher nicht mehrere Hundert unerfahrene Freizeitkapitäne.
Hier ist ganz kräftig etwas daneben gegangen.Es wird geschrieben, dass das Wetter nördlicher als erwartet und viel stärker eintrat.
Die vermeintliche Sicherheit durch einen hochmodernen Wetterbericht und die tatsächliche Unberechenbarkeit des sich verändernden Klimas haben ihre Opfer gefordert.
Unter wetteronline wird heute abend berichtet, dass über Sachsen eine Superzelle gesichtet wurde. Das bedeutet reale Tornadogefahr. Und den sagt dir kein mitteleuropäischer Wetterbericht voraus.
Und was bringt es, wenn du morgens beim Hafenmeister den Wetterbericht liest und sich ab 13.00 Uhr plötzlich ein lokales Gewitter mit Orkanboen aufbaut?
Die Ungarn haben die Sache elegant gelöst. Am Balaton stehen alle paar Kilometer Rundumleuchten.
Und gehen die an, dann weiß jeder, dass er den See schnellstens verlassen muß, weil Starkwind kommt. Ich hab das selbst dort erlebt. Sonnenschein und keine halbe Stunde später ein Inferno. Aber alle waren gewarnt.
Vielleicht muß soetwas für Masuren und Müritz für die Zukunft auch überlegt werden.
Gruß Torsten
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O
23.08.2007 um 22:30 Uhr |
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geloeschter_user_11 |
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Nachrichten : 441
| Vor einigen Jahren ist Ähnliches hier in Berlin passiert, auf dem Wannsee ohne Vorwarnung Bft. 11, nur einige Minuten, und schon schwamm alles Kiel oben, einige Tote gab es dabei auch, glaube aber nicht unter den Wassersportlern.
Im Stettiner Haff habe ich auch schon unerwartet schlechtes Wetter mit viel Wind erlebt, was mir immer wieder viel Respekt vor dem Element Wasser einflößen läßt, wobei die Vorhersagen für die Ostsee auffällig oft danebenliegen. Ich sehe das Problem für die Binnenboote, die nur wenig Tiefgang haben und kaum eintauchen, die Energie der Wellen (wobei auch nur eine reicht) und die dynamischen Kräfte werfen das Boot einfach um, egal ob du reffst und was auch immer machst.
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O
24.08.2007 um 10:22 Uhr |
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sualk |
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Nachrichten : 430
| Hi,
es ist ziemlich ruhig geworden in unserem Forum, hat keiner mehr zu berichten oder hat es vielen die Sprache verschlagen nach der Katastrophe auf der Masurischen Seenplatte.
Habe mir heute noch einmal die Bilder angesehen und ich muß eingestehen, noch immer Schockwirkung. Bei allen Booten die gekentert waren, sind die Schwerter nach innen gerutscht und damit ist man chancenlos das Boot wieder in Normalzustand zu versetzen. Wenn man sich vorstellt, dass die Besatzung dann auch noch nach Lee fliegt, unter ungünstigen Bedingungen, ist es doch sehr problematisch mit dem aufrichtenden Moment. Die Angaben, die der Hersteller macht sind wohl doch mehr als "Laborwerte" zu betrachten, auf jeden Fall macht mich die ganze Angelegenheit doch mehr als nachdenklich.
Sualk
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O
30.08.2007 um 18:35 Uhr |
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patrick71 |
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Nachrichten : 522
| hier auch ein interessantes Video (ggf. bis zur Hälfte vorspulen, falls Euch die Surfer nicht interessieren):
http://www.clipfish.de/player.php?videoid=NzgzMTY1fDEwNzU1MDU%3D
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O
31.08.2007 um 11:04 Uhr |
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patrick71 |
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Nachrichten : 522
| hier sieht man ein kleines Segelboot wie es ohne Segel kentert:
http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/7/0,3672,5594119,00.html (oben rechts auf den Link "Video Schwere Unwetter in Polen" klicken)
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O
31.08.2007 um 11:12 Uhr |
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avalon |
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Nachrichten : 1561
| Hallo allerseits,
ich denke, dass die gezeigten Bilder und Filme vor allem zu einem bewusste(re)n Umgang mit den Elementen Wind und Wasser mahnen.
Uns sollte klar sein, dass Schiffe, die nach CE-Kategorie C (Küstennahe Gewässer - Ausgelegt für Fahrten in küstennahen Gewässern, großen Buchten, Flußmündungen, Seen und Flüssen, bei denen Wetterverhältnisse mit einer Windstärke bis einschließlich 6 Beaufort und Wellenhöhen bis einschließlich 2 m auftreten können.) ausgelegt sind, nicht bei den hier diskutierten Windstärken aufs Wasser gehören. Und das betrifft nicht nur unsere Schwertboote. Bei über 10 bft wird jede Besatzung eines "kleinen" Segelbootes mit dem Leben zu kämpfen haben, egal welcher Bauart.
Vorbeugend bleibt uns nichts anderes übrig, als uns über die gebotenen Wettervorhersagen möglichst umfassend zu informieren und bei unklaren Wetterlagen lieber einmal einen Hafentag mehr einzulegen. Dazu kommt eine vernünftige Sicherheitsausrüstung, Schwimmwesten, Lifelines usw., die aber auch getragen werden sollten. Auch wenn die Vorhersagen oft danebenliegen, sind sie doch besser als gar nichts. Dazu kommt eine aufmerksame Wetterbeobachtung während des Törns, damit man so rechtzeitig wie möglich herannahende Gefahren mitbekommt.
Trotz allem, lassen wir uns unseren Spass nicht vermiesen - so ein Unwetter kommt (vor allem in unseren Revieren) glücklicherweise nur selten vor.
Viele Grüße
Reinhard
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O
31.08.2007 um 12:41 Uhr |
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Esprit |
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Nachrichten : 293
| das denke ich aber auch...im übrigen:wer hat denn schon mal bei wirklichen 8 Bft die Segel oben gehabt? Das geht so besch....mit unseren Leichtwindseglern, dass man sich so oder so schnell wieder im Hafen findet. Habs einmal probiert: macht definitiv keinen Spass! Am wohlsten fühle ich mich zwischen 3 und 5 Bft....Alles Andere ist Hardcore mit der Viva.Wenn es einen auf See "überrascht", dann hat man nicht aufmerksam genug die Wetterlage studiert (dazu gehört nicht nur das Regionalwetter vom Bauern-Nachrichtensender!). Binnen 4 Stunden ist man normalerweise in Küstennähe ja auch wieder in einem sicheren Hafen (wer 12SM draussen ist).Wetter sollte eigentlich 1. Hobby sein, dann Segeln
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O
02.09.2007 um 21:35 Uhr |
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mwolli |
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Nachrichten : 28
| Das kann ich so nicht stehen lassen! Uns ist am 2.10.05 in Hesnaes folgendes passiert: Nachts auf Wind Bft 5-6, wir lagen im Hafen, Früh deutschen Wetterbericht gehört, Hafenmeister gefragt und örtl. Zeitung gelesen- alle übereinstimmend Rückgang auf Bft3 und wir mit Charteryacht Bavaria 31 gegen 9:00 los. Nach 3 Std immer noch extrem viel Wind, Wellen wurden immer Höher, ich schätze auf 3,5-4m Wind nahm ständig zu. Wir hatten keine Segel mehr oben, nur noch Maschine. Abends in Barhöft angekommen erfuhren wir, das sich der Wetterdienst geirrt hatte, Windstärke 6-7, in Böen über 8!! Die Bavarie hat Kat. A, ich will das trotzdem nicht noch mal erleben!
Deswegen bin ich im Binnenrevier gelandet, und nun diese Bilder
Gruß Andrea und Michael
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O
03.09.2007 um 09:30 Uhr |
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geloeschter_user_11 |
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Nachrichten : 441
| ...dass sich der Wetterdienst geirrt hatte, Windstärke 6-7, in Böen über 8!! Die Bavarie hat Kat. A, ich will das trotzdem nicht noch mal erleben! Abends in Barhöft angekommen erfuhren wir, das sich der Wetterdienst geirrt hatte, Windstärke 6-7, in Böen über 8!! Die Bavarie hat Kat. A, ich will das trotzdem nicht noch mal erleben!
Deswegen bin ich im Binnenrevier gelandet
Nun darfst Du nicht vergessen, dass das "gefühlte" Wetter in direktem Zusammenhang mit der Schiffsgröße steht. Du wirst auf dem Binnenrevier wahrscheinlich keine Bavaria 31 fahren (es geht zwar, macht aber keinen Spaß) sondern ein 6-7m Schwertboot, da reicht Bft. 5 und 1 m Welle, um die eigenen Grenzen und die des Bootes deutlich vor Augen zu haben . Zumal ohne Segel das Boot so rollt, dass der AB alle 10 Sekunden auftaucht und somit kommt noch die Sorge, wenn der ausfällt, was mache ich dann?....
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O
04.09.2007 um 09:39 Uhr |
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flask |
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Moderator
Nachrichten : 831
| Winkel zu den Wellen ändern...
.... Seenotrettung anrufen und abschleppen lassen......und hoffen, dass die Klampen halten.....
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04.09.2007 um 13:28 Uhr |
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KK |
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Nachrichten : 157
| Ein bischen mehr Blei ein bischen tiefer angebracht bringt unglaubliche Unterschiede. Wir haben uns mit der Hai 760 (Kielschwerter mit 600 kg Ballast, davon 400 herausnehmbar, BJ 1993) bei 7 BF wohler gefühlt, wie mit der TES550 bei BF5.
Unser Problem war, dass wir bei entsprechendem Wind keine Chance hatten von der Fock auf die Sturmfock zu wechseln. Bei Wind und Seegang gefährlich und alleine fast unmöglich. Der Pinnenpilot funktionierte bei 7 nicht mehr zuverlässig. Wir sind dann nur mit Groß im 1. Reff gefahren. Mit Sturmfock und Groß im 2. Reff wäre das Boot sicher angenehmer zu steuern gewesen.
Ich muss aber sagen, dass das Boot untertakelt ist. Ein Baujahr später ist der Mast um 1 Meter erhöht worden und jetzt bei der Umstellung auf 7/8 Takelung noch mal einen Meter.
Das heißt bei 2 BF am Wind passiert bei unserem Boot fast nichts. Ich habe jetzt mit Winterrabatt eine 18 qm Genua 1 bestellt und hoffe das etwas ausgleichen zu können. Man kann halt nicht alles haben....
Gruss
Karl-Heinz
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05.09.2007 um 14:52 Uhr |
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KK |
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Nachrichten : 157
| Um an das Thema anzuknüpfen:
Hat jemand Erfahrungen oder Tips zum Vorsegelwechsel bei Wind und Welle?
Wir hatten bei 2 m Welle und BF 7 vor Samso Probleme mit dem 8 PS AB überhaupt gegen die Wellen in den Wind zu kommen um das Groß zu reffen. Aber aufs Vorschiff, die schlagende Fock herunterziehen, Fockschoten abschäkeln, Stagreiter aushängen, Segel irgendwie in die Luke stopfen bevor es wegfliegt, neues Segel aus Sack holen ohne dass es wegfliegt,... und das alles auf dem Boot, das 2 m herauf und herunter geht und bei überkommenden Wellen???
Wäre eigentlich ein neuer Chat.
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O
05.09.2007 um 15:24 Uhr |
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geloeschter_user_11 |
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Nachrichten : 441
| Ja, Karl-Heinz, die Bft. 7 und 2 m Welle ist kein artgerechtes Wetter für die kleine TES. Hast Du ein Einhandreff für das Großsegel an deiner Hai? Den besten Tipp, den ich Dir geben kann: nimm für den nächsten Törn jemanden mit und du mußt nicht selber zum Segelwechsel nach vorne.
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O
06.09.2007 um 09:23 Uhr |
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KK |
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Nachrichten : 157
| ja, wir haben Einhand-Reffs, funktioniert nur nicht richtig. Die Leinen ziehen sich durch die vielen Umlenkungen nicht durch. Habe mir 4 kleine Kunststoffrollen besorgt, die ich mit Softschäkeln in die Reffaugen einschäkeln will. Mal sehen ob es dann besser klappt.
Gruss
Karl-Heinz
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O
06.09.2007 um 16:34 Uhr |
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Esprit |
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Nachrichten : 293
| Zitat: |
....Abends in Barhöft angekommen erfuhren wir, das sich der Wetterdienst geirrt hatte, Windstärke 6-7, in Böen über 8!! ....
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Jau kann passieren. Ging mir auch mal ähnlich (auf meiner Reise im Löwengolf in F). Vorsicht ist die Mutter der Porzellanküche
Mit der Bavaria dürfte man das aber sicher in den Griff bekommen--wenn es auch mal ein paar Stunden unangenhem ist (weil es einem ja ständig das Bier aus der Halterung wirft! ) Mit etwas Nerven kann man das auch abwettern. Ich glaube die meisten verlieren ihren Kopf--da kommts dann zu Unfällen. Die Boote halten das in der Regel schon aus...
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O
06.09.2007 um 20:29 Uhr |
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