Schreibdatum: 2015-09-15 13:43:15
Nachricht: Die Rollfock auf unserer TES 720 lässt sich oft schlecht bis gar nicht aufrollen, so daß man aufs Vorschiff und per Hand nachhelfen muß. Ich vermute, daß ein Überläufer beim Ausrollen die Ursache ist. Hat jemand Ahnung, wie man Abhilfe schaffen kann?
Schreibdatum: 2015-09-15 14:21:45
Nachricht: Gruezi,
das kommt auch bei uns vor, wenn man nicht vorsichtig genug ist. Ich würde deshalb gerne eine dickere Leine verwenden, aber die passt dann nicht mehr auf die Rolle...
Tja - vorsichtig...
... ich versuche, beim Ausrollen der Fock mit der einen Hand die Fock langsam rauszuziehen und gleichzeitig mit der anderen Hand die Aufrollleine genauso langsam, aber straff(!) nachzulassen, so dass sie sich richtig aufwickeln kann.
Ziehe statt dessen ich einfach die Fock raus und lasse die Aufrolleine sich von selbst aufwickeln, habe ich schnell ein loses Durcheinander auf der Rolle, das sich beim Wiedereinrollen gerne ineinander verzieht oder überläuft.
Viele Grüße
Reinhard
Schreibdatum: 2015-09-16 12:08:23
Nachricht: Hallöchen,
die beschriebenen Probleme hatte ich anfänglich bei meiner TES auch.
Die Rollvorrichtung ist meiner Meinung nach zu klein dimensioniert. Benutzt man dann noch eine (zu starke, aber griffige) Leine, verhakt sie sich manchmal mit der Rolle.
Ich habe mittlerweile meine Einrollleine im Duchmesser auf ca. 4 mm verringert und habe dadurch die Probleme nicht mehr.
Wenn ich jedoch bei stärkerem Wind die Fock einrolle, macht sich die dünne Leine nachteilig bemerkbar, da sie ein wenig in die Hände schneidet. Aber das ist halb so schlimm.
Viele Grüße
Jörg
Schreibdatum: 2015-09-17 10:40:10
Nachricht: Die Fock langsam - mit Gefühl - auszurollen, anstatt sie ausrauschen zu lassen und dabei die Rollleine straff aus der Hand zu führen, ist wohl der beste Weg. Reinhards Überlegung, eine etwas dickere Aufrollleine zu verwenden, scheitert in der Tat schnell am Maß der Fockrolle und ist deshalb nur in sehr engen Grenzen möglich. Etwas verunsichert hat mich der Hinweis auf die Verwendung einer dünneren (4 mm) Aufrollleine, abgesehen von der schlechteren Handhabung durch das Einschneiden beim Einrollen. Vertüdelt sich die nicht noch leichter?
Mir ist noch der Gedanke gekommen, ob das Verklemmen der Leine auf der Rolle eigentlich auch durch einen falschen Winkel der Leinenführung zwischen Fockrolle und erstem Führungspunkt an Deck entstehen kann?
Schreibdatum: 2015-09-17 11:09:58
Nachricht: Ich bin mir da auch nicht sicher, wegen der 4mm-Leine.
Oben schrieb ich, dass ich glaube, dass eine dickere Leine weniger Probleme machen würde, wenn sie denn in die Rolle passen würde.
Weil...
a) sie sich weniger auf der Rolle vertüddelt
b) und weil sie weniger in die sich dort bildenden Aufwickellagen (!) einschneidet. (nicht in die Finger, das passiert unabhängig davon ;-)
Gerade der Punkt b) ist es, der meiner Meinung nach in den meisten Fällen das Problem verursacht. Die Leine wird (beim Ausfahren der Fock) locker aufgewickelt und zieht sich durch den starken Zug beim Wiedereinrollen zwischen die losen Lagen in die enge Mitte der Rolle.
Dort ist aber der Zugwinkel zum festen Ziehen beim Aufrollen der schlechteste und die dann darüberliegenden Lagen bremsen zusätzlich.
Am einfachsten kann man die Fock aufrollen, wenn die Lagen auf der Rolle alle straff aufeinanderliegen und die Aufwickelleine vollständig auf der äußeren Lage liegt. Dann ist der Zugwinkel durch die Entfernung zum Drehpunkt am besten.
An meiner Rolle ist übrigens eine Seilführung dran, da spielt der Führungspunkt an Deck keine Rolle:
Viele Grüße
Reinhard[addsig]
Schreibdatum: 2015-09-17 21:52:41
Nachricht: Ich kann bislang nur von einer Saison berichten. Bislang funktioniert sie tadellos.
Was mich stört ist, dass das einfädeln der Leine schon paar Minuten dauert oder ich den Trick noch nicht kenne.
Gruß Izzet
Schreibdatum: 2015-09-18 10:46:15
Nachricht: Mit meiner ursprünglichen Leine, die einen Durchmesser von ca. 5-6 mm hatte, verklemmte sich die Leine zu mind. 80 % beim Fockausrollen mit der Führungsöse bzw. dem Aussengestänge meiner Rollanlage.
Der Raum bzw. Abstand zwischen Innenrolle und Außengestänge der Rolle war einfach zu klein, um die notwendige Leine aufzunehmen, vor allem, wenn sich die Leine dann hauptsächlich im unteren Bereich nur aufgerollt hat, kam es zu dieser Verklemmung.
Das war natürlich äußerst ärgerlich, vor allem wenn der Wind etwas stärker war und die Fock zügig weggerollt werden musste.
Und mit dem Problem dann jedes Mal nach vorn zu müssen und per Hand nachzurollen, wollt ich dann nicht mehr weiter machen.
Und bei mir funktioniert es wirklich jetzt schon das 3. Jahr problemlos. Kein Verklemmen mehr und kein gefährliches "Per Hand-Nachdrehen" mehr.
Ich bin jetzt voll zufrieden.
Und meine dünne 3 mm Liros Leine schneidet nicht wirkich in die Hände, sondern tut halt nur ein wenig weh. Das ist aber zu verschmerzen.
In diesem Sinne wünsche ich euch noch eine schöne restliche Saison.
Jörg
Schreibdatum: 2015-09-19 12:34:24
Nachricht: Danke für die hilfreichen Bemerkungen zum Thema "Fock einrollen". Wie gut, daß es das FORUM gibt. Deshalb "Chapeau" für den Moderator Reinhard!
Ich werde jetzzt einmal die verschiedenen Vorschläge ausprobieren. Neben der Stärke der Aufrollleine werde ich außerdem unterschiedliches Material der Leine testen. Denn es nervt wirklich, wenn immer einer der Crew beim Einrollen der Fock aufs Vorschiff muß.
Hier auf Mallorca ist noch Hochsaison mit herrlichem Segelwetter. Bin ich eigentlich der einzige FORUM-Teilnehmer, der mit einer TES 720 im Mittelmeer unterwegs ist? Unser Boot hat sich hier im übrigen bestens bewährt.
Rolf von der SOLEA
Schreibdatum: 2015-09-19 21:23:18
Nachricht: Die häufige Ursache für schwieriges Aufrollen (nicht nur speziell bei TES) ist zuviel Vorliekspannung. Am besten nur mit (nicht zuviel) Muskelkraft ohne Winch hochziehen.
Schreibdatum: 2015-09-19 22:06:07
Nachricht:
Zitat: |
Bin ich eigentlich der einzige FORUM-Teilnehmer, der mit einer TES 720 im Mittelmeer unterwegs ist? Unser Boot hat sich hier im übrigen bestens bewährt.
|
Wir waren beispielsweise im Sommer in Kroatien
Schreibdatum: 2015-09-20 10:37:44
Nachricht:
Zitat: |
Die häufige Ursache für schwieriges Aufrollen (nicht nur speziell bei TES) ist zuviel Vorliekspannung. Am besten nur mit (nicht zuviel) Muskelkraft ohne Winch hochziehen.
|
Hmmm - das versteh' ich nicht.
Wie beeinflusst die Vorliekspannung des Vorsegels das Aufrollverhalten? Wir haben bei der TES ein festes Vorstag, das sich auch bei festem oder losem Vorliek nicht verändert.
Und die Vorstagspannung wird durch die Wantenspannung und dem Achterstag geregelt...
Viele Grüße
Reinhard
Schreibdatum: 2015-09-20 20:07:03
Nachricht: Ich muß mich korrigieren - mein Hinweis gilt fürs Einrollen, nicht für Ausrollen, da habe ich nicht richtig gelesen. :redface:
Der Grund ist dann vermutlich, dass zuviel Druck auf die Lager des Rollmechanismus wirkt und diese schwergängig werden. Das hat mit der Vorstagspannung nicht zu tun.
Schreibdatum: 2015-09-20 22:33:27
Nachricht: Ich glaube, ich verstehe, was Du meinst.
Das Problem gibt es bei Rollfockanlagen, die einen Fallschlitten haben, mit dem die Fock auf dem festen (oder losen) Vorstag hochgezogen wird. Wenn man damit das Vorliek zu stramm hochzieht, kommt Druck auf das untere Lager. Gleichzeitig wird das eigentliche Vorstag entlastet, und das sollte nicht sein, weil dann das Vorliek die Aufgabe des Vorstages übernimmt. Die Vorstagsspannung als solche wird unzulässig und untauglich (durch das Vorliek) erhöht.
Praktisch ist dann das untere Lager zu stramm und das obere lose - dass führt zu Ungleichmässigkeiten im Drehverhalten.
Nur - bei den TESsen, die ich kenne, gibt es keinen Fallschlitten. Da wird überall das Fockfall (noch unter dem oberen Lager) innerhalb des festen Vorstages geführt. Da kann man nichts mit oder ohne eine Winsch zu stramm ziehen. Jedenfalls nicht in Zusammenhang mit der hier diskutierten Fragestellung.
Siehe auch hier:Bild einer Rollfockeinrichtung mit Fallschlitten (nicht-TES)
Da "übergeht" der Fallschlitten das obere Lager der Rollfockeinrichtung.
Viele Grüsse
Reinhard[addsig]
Schreibdatum: 2015-09-21 15:58:52
Nachricht: Ob die noch ein Rollfock haben?
Längste Segeljacht der Welt legt ab[addsig]
Schreibdatum: 2015-09-22 11:48:37
Nachricht: Na klar! Und pro Fock eine extra Maschine mit 100 PS. Da gibt es keine Probleme beim Aus- und Einrollen :))
Schreibdatum: 2015-09-22 22:34:52
Nachricht: Bitte meine nächsten Zeilen nicht falsch verstehen. Das ist keine Kritik.
Ich finde die White Pearl beeindruckend und endlich mal was neues.
Bei uns in Deutschland (besonders bei Staatsaufträge, die ich nicht aufzählen brauche, kennt ja jeder) wird viel Geld versenkt. Warum nicht mal ein neues Segelschiff bauen? Dieses schwimmt ja wenigstens schon einmal.
Ich finde nur die Ähnlichkeit vom Rumpf und Heckaufbau zum Vasa Schiff in Stockholm bemerkenswert.
Die Schweden haben damals ihr Schlachtschiff gleich im Hafen versenkt. Die White Pearl schwimmt schon einmal und hat keine Kanonen. Später bekommt es, wie bei vielen Milliardären, bestimmt ein Raketenabwehrsystem. Ob das diesmal noch die Franzosen verkaufen wie bei Abramowitsch?
Ich persönlich finde den Auftrag auf jeden Fall besser als Flugzeugträger o.ä.. Und neidisch bin ich auch nicht. Ich bin mit meiner Tes total zufrieden.
Viele Grüße
Carsten[addsig]
Schreibdatum: 2015-09-22 23:22:59
Nachricht: Also ich finde das Ding potthässlich.
Kommt direkt nach der "Motoryacht A" (Sigma).
Bäh!
Viele Grüße
Reinhard
Schreibdatum: 2015-09-23 12:00:49
Nachricht: Potthässlich oder nicht...
Spätestens wenn die Ölvorräte zur Neige gehen werden, fangen Menschen an wieder Segelschiffe zu bauen. Die Werften sollen ruhig jetzt schon üben, damit sie nicht verlernen, wie das geht :))
|
|